Zeugnisse
Zeugnisse machen Aussagen über den Leistungsstand in den Fächern, besondere Neigungen und Interessen, Fertigkeiten und Fähigkeiten und über die Qualität des Arbeitsverhaltens und des Sozialverhaltens. Sie dienen in erster Linie der Information der Schülerinnen und Schüler und der Erziehungsberechtigten über den erreichten Leistungsstand, über Fortschritte beim Lernen und über Stärken und Schwierigkeiten. Zeugnisse am Ende der Grundschulzeit sind bedeutsam für die weitere Schullaufbahn.
Ausnahmen und Abweichungen
Die allgemeinen Grundsätze der Leistungsmessung und -beurteilung gelten für alle Kinder, auch für solche mit besonderen Schwierig-keiten in einem Teilbereich, wie etwa dem Lesen, dem Schreiben oder dem Rechnen. Solchen Kindern sollten allerdings neben zusätzlicher Förderung Hilfen im Sinne eines Nachteilsausgleichs gewährt werden. Eine Abweichung von den allgemeinen Grundsätzen kommt nur in von der Schule besonders zu begründenden Einzelfällen in Betracht und erst dann, wenn alle vorangegangenen Hilfsmaßnahmen nichts genützt haben. Jede Abweichung von den allgemeinen Grundsätzen ist im Zeugnis zu vermerken.
Kriterien zur Bewertung des Arbeitsverhaltens in den Zeugnissen:
A "verdient besondere Anerkennung"
Diese Bewertung soll erteilt werden, wenn das Arbeitsverhalten den Erwartungen in besonderem Maße entspricht und Gesichtspunkte hervorragen: Der Schüler / Die Schülerin:
- zeigt sehr hohe Lernbereitschaft und großes Interesse an allen Unterrichtsinhalten,
- zeigt in Gruppenarbeiten besondere Verantwortung für den eigenen und den gemeinsamen Lernfortschritt,
- lernt und arbeitet selbständig mit besonderem Engagement, gut organisiert, gleich bleibend konzentriert und ausdauernd, zügig, sehr gründlich und sorgfältig,
- erledigt Hausaufgaben zuverlässig und vollständig und hat Arbeitsmaterial immer dabei,
- kann sich selbständig Informationen beschaffen.
B "entspricht den Erwartungen in vollem Umfang"
Diese Bewertung soll erteilt werden, wenn das Arbeitsverhalten den Erwartungen voll und uneingeschränkt entspricht: Der Schüler / Die Schülerin
- zeigt hohe Lernbereitschaft und zumeist großes Interesse an den Unterrichtsinhalten,
- lernt und arbeitet überwiegend selbständig und engagiert, gut organisiert, konzentriert und ausdauernd, ziemlich zügig, gründlich und sorgfältig,
- erledigt Hausaufgaben zuverlässig, in der Regel vollständig und hat das Arbeitsmaterial normalerweise dabei,
- kann sich überwiegend selbständig Informationen beschaffen.
C "entspricht den Erwartungen"
Diese Bewertung soll erteilt werden, wenn das Arbeitsverhalten den Erwartungen im Allgemeinen entspricht: Der Schüler / Die Schülerin
- ist lernwillig und zeigt Interesse, auch an neuen Unterrichtsinhalten,
- lernt und arbeitet teilweise selbständig, zumeist gut organisiert, in der Regel auch konzentriert und ohne Unterbrechungen, im Allgemeinen gründlich und sorgfältig in angemessenem Arbeitstempo,
- erledigt Hausaufgaben regelmäßig, zumeist vollständig und hat das Arbeitsmaterial normalerweise dabei,
- nutzt Hinweise von Lehrkräften und Mitschülern, um sich dann teilweise eigenständig Informationen zu beschaffen.
D "entspricht den Erwartungen mit Einschränkung"
Diese Bewertung soll erteilt werden, wenn das Arbeitsverhalten den Erwartungen im Ganzen noch entspricht: Der Schüler / Die Schülerin
- zeigt wechselhaftes Interesse an den Unterrichtsinhalten,
- lernt und arbeitet mit einigen Hilfestellungen eher langsam und wenig ausdauernd, nicht immer konzentriert, teilweise mit Unterbrechungen, häufig flüchtig und teilweise nicht gründlich und sorgfältig genug,
- erledigt Hausaufgaben unregelmäßig, mitunter unvollständig und hat nicht selten notwendiges Arbeitsmaterial nicht dabei,
E "entspricht nicht den Erwartungen"
Diese Bewertung soll erteilt werden, wenn das Arbeitsverhalten den Erwartungen nicht oder ganz überwiegend nicht entspricht und eine Verhaltensänderung in absehbarer Zeit nicht zu erwarten ist: Der Schüler / Die Schülerin
- zeigt geringe Lernbereitschaft, kaum oder kein Interesse an den Unterrichtsinhalten,
- lernt und arbeitet widerstrebend, nur mit viel Hilfe und nicht gründlich und sorgfältig genug,
- lässt sich leicht ablenken, erledigt Hausaufgaben unzuverlässig und kümmert sich nicht um seine Sachen. Arbeitsmaterial fehlt häufig.
Kriterien zur Bewertung des Sozialverhaltens in den Zeugnissen:
A "verdient besondere Anerkennung"
Diese Bewertung soll erteilt werden, wenn das Sozialverhalten den Erwartungen in besonderem Maße entspricht und Gesichtspunkte hervorragen: Der Schüler / Die Schülerin
- beachtet immer die Regeln und hält sie ein,
- übernimmt Verantwortung und setzt sich initiativ für Schüler ein, ohne sich in den Vordergrund zu stellen,
- ist Schulkindern und Lehrern gegenüber freundlich, rücksichtsvoll und hilfsbereit, kann zuhören und stellt sich stets bereitwillig auf wechselnde Arbeitsgruppen und -partner ein,
- mitgestaltet das Gemeinschaftsleben in vorbildlicher Weise und trägt durch sein Verhalten insgesamt zu einem positiven Klassenklima bei.
B "entspricht den Erwartungen in vollem Umfang"
Diese Bewertung soll erteilt werden, wenn das Sozialverhalten den Erwartungen voll und uneingeschränkt entspricht: Der Schüler / Die Schülerin
- beachtet die Regeln und hält sie normalerweise ein,
- ist Schulkindern und Lehrern gegenüber freundlich, rücksichtsvoll und hilfsbereit, kann zuhören und stellt sich in der Regel auf wechselnde Arbeitsgruppen und -partner ein,
- stärkt durch ausgleichendes Verhalten die Klassengemeinschaft und trägt zu einem positiven Klassenklima bei.
C "entspricht den Erwartungen"
Diese Bewertung soll erteilt werden, wenn das Sozialverhalten den Erwartungen im Allgemeinen entspricht: Der Schüler / Die Schülerin
- hält normalerweise die Regeln ein,
- ist Schulkindern und Lehrern gegenüber freundlich und im Allgemeinen rücksichtsvoll und hilfsbereit, kann zuhören und lässt sich in Partner- und Gruppenarbeiten integrieren,
- bevorzugt bei Problemen angemessene verbale Auseinandersetzungen und zeigt sich in Konfliktsituationen einsichtig und ist bereit, Hilfen zur Lösung aktiv anzunehmen.
D "entspricht den Erwartungen mit Einschränkung"
Diese Bewertung soll erteilt werden, wenn das Sozialverhalten den Erwartungen im Ganzen noch entspricht: Der Schüler / Die Schülerin
- hält sich teilweise / zeitweise nicht an Regeln, stellt sich selbst gern in den Vordergrund,
- ist Schulkindern und Lehrern gegenüber nicht immer freundlich und rücksichtsvoll und zeigt sich desinteressiert und wenig hilfsbereit,
- zieht sich zurück und vermeidet den Kontakt zu Mitschülern oder
- reagiert bei Problemen und Konflikten eher aggressiv und uneinsichtig.
E "entspricht nicht den Erwartungen"
Diese Bewertung soll erteilt werden, wenn das Sozialverhalten den Erwartungen nicht oder ganz überwiegend nicht entspricht und eine Verhaltensänderung in absehbarer Zeit nicht zu erwarten ist: Der Schüler / Die Schülerin
- hält sich oft nicht an Regeln,
- kann sich nur schwer auf Personen und Situationen einstellen, hört oft nicht zu und zeigt keine oder kaum Bereitschaft, andere zu verstehen,
- ist Mitschülern gegenüber abweisend oder provozierend und sucht Streit,
- reagiert auch bei kleinen Anlässen, oft aggressiv, unangemessen heftig und gewalttätig,
- ist eher uneinsichtig, (lügt) und trägt durch sein Verhalten nicht zur Konfliktlösung bei,
- zeigt keine oder kaum positive Veränderungen.